Geigen beschreibt eine spezifische Schaukelbewegung eines Segelbootes, die vorwiegend auf Vorwindkursen auftritt. Diese Bewegung wird durch eine Kombination von Windkräften und Wellenbewegungen verursacht und äußert sich in einem seitlichen Pendeln des Bootes um seine Längsachse. Besonders in Situationen, in denen das Boot von achtern von Wellen erfasst wird, kann die Geigenbewegung intensiviert werden. Dieses Pendeln kann unvorhersehbar sein und erhöht das Risiko unkontrollierter Manöver, insbesondere das der sogenannten Patenthalse.

Eine Patenthalse ist eine ungewollte und plötzliche Halse, bei der das Großsegel und gegebenenfalls auch der Spinnaker abrupt von einer Seite des Bootes auf die andere schlagen. Unter Spinnaker ist das Geigen besonders gefährlich, da die große Segelfläche des Spinnakers das Boot stärker den Windkräften aussetzt und das Risiko einer unkontrollierten Patenthalse erhöht. Dies kann zu Schäden an der Ausrüstung oder sogar zu gefährlichen Situationen für die Crew führen.

Um das Geigen und die damit verbundenen Risiken zu minimieren, ist es wichtig, das Boot und die Segel aktiv zu steuern, das Gewicht der Crew entsprechend zu verteilen und die Segel richtig zu trimmen. Erfahrene Segler achten darauf, das Boot stabil zu halten und die Segel so zu setzen und zu steuern, dass die Bewegungen minimiert werden. Geigen erfordert daher ein hohes Maß an Aufmerksamkeit, Geschick und Erfahrung, um sicher auf Vorwindkursen zu segeln.