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Der Begriff „scheinbarer Wind“ beschreibt die Windrichtung und Windstärke, die auf einem Segelboot unter Fahrt spürbar sind. Dieser Wind unterscheidet sich vom „wahren Wind“, der die tatsächliche Windrichtung und -geschwindigkeit beschreibt, unabhängig von der Bewegung des Bootes. Der scheinbare Wind ist das Ergebnis der Kombination von wahrem Wind und Fahrtwind.
Der wahre Wind ist der Wind, der unabhängig von der Bewegung des Bootes weht. Wenn ein Boot jedoch Fahrt aufnimmt, erzeugt es einen zusätzlichen Luftstrom, den sogenannten Fahrtwind. Dieser Fahrtwind entsteht durch die Vorwärtsbewegung des Bootes und weht immer aus der Richtung, in die das Boot fährt. Der scheinbare Wind ist somit die vektorielle Summe des wahren Windes und des Fahrtwindes.
Ein anschauliches Beispiel: Wenn ein Boot bei einer Windstille mit 5 Knoten fährt, wird der Fahrtwind ebenfalls mit 5 Knoten aus der Richtung wehen, in die das Boot fährt. Wenn nun der wahre Wind mit 10 Knoten von der Seite weht, wird der scheinbare Wind schräg von vorne kommen und stärker als der wahre Wind erscheinen.
Die Berechnung und das Verständnis des scheinbaren Windes sind essenziell für die Navigation und das Segeltrimmen, da sie direkten Einfluss auf die Segelleistung haben. Segler müssen den scheinbaren Wind berücksichtigen, um die Segel optimal zu trimmen und die beste Geschwindigkeit und Richtung zu erreichen. Der scheinbare Wind beeinflusst, wie das Boot auf verschiedene Kurse und Manöver reagiert, und ist daher ein zentrales Konzept in der Segelpraxis.
Zusammengefasst ist der scheinbare Wind der Wind, den Segler tatsächlich auf ihrem Boot fühlen und der maßgeblich bestimmt, wie die Segel gesetzt werden müssen, um effizient und sicher zu segeln.
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